Sonntag, 17. November 2024
17.00 Uhr, Ev. St. Ulrich, Augsburg
John Rutter – Requiem
Leoš Janáček – Vater unser
J.S. Bach – Jesus bleibet meine Freude
Augsburger Vokalensemble
Leitung: Alfons Brandl
Swenja Ferber (Sopran),
Andreas Saal (Tenor)
Olivia Neuhauser (Harfe)
Peter Bader (Orgel)
u.a.
Leoš Janáček (1854-1928) entwickelte in seinem umfangreichen Werk einen unverwechselbaren eigenen Stil, dessen Melodik auf der genauen Beobachtung der tschechischen Sprachmelodie und des mährischen Volksliedes beruht. Inspiriert durch einen Bilderzyklus zum „Vater unser“ des polnischen Malers Józef Męcina-Krzesz komponierte Janáček sein „Otčenáš“ (Vater unser) und widmete es 1901 dem ein Jahr zuvor gegründeten Frauenheim in Brünn, das er zusammen mit seiner Frau Olga unterstützte. Das Augsburger Vokalensemble singt das Werk in deutscher Sprache.
John Rutter hat sein „Requiem“ im Jahr 1985 in zwei Instrumentalfassungen komponiert, von denen das Augsburger Vokalensemble die kammermusikalische für sechs Instrumente zur Aufführung bringt.
Das Werk ist in symmetrischer Form angelegt, dessen Zentrum oder Achse das Sanctus darstellt. Mit dem Ostinato des Glockenspiels wird an die in der katholischen Liturgie im Sanctus verwendeten Wandlungsglocken erinnert. Um dieses zentrale Stück gruppieren sich zwei schwermütige, individuell geprägte Sätze: das Pie Jesu mit ausladendem Sopransolo und das Agnus Dei mit seiner expressiven Chromatik. Den zweiten und sechsten Satz des Requiems bilden zwei aufeinander bezogene Psalmkompositionen in englischer Sprache. Es handelt sich um Psalm 130 „Aus der Tiefe rufe ich zu Dir“, der in c-Moll gehalten ist und den freundlicheren Psalm 123 „Der Herr ist mein Hirte“, der in versöhnlichem C-Dur endet. Beiden Stücken ist explizit je ein Soloinstrument zugeordnet, dem ersten das Violoncello, dem zweiten die Oboe. Eine eingängige, sangliche Melodie prägt die aufeinander bezogenen Ecksätze des Werkes. In diesen sind die Rahmentexte der Requiemsliturgie Requiem aeternam und Lux aeterna vertont. Wobei im Lux aeterna noch die englische Fassung eines Textes aus der Offenbarung (14,13) eingewoben ist.
Das seinem verstorbenen Vater gewidmete Werk ist eines der persönlichsten und schönsten Werke John Rutters. Es ist die gelungene Synthese kompositorischer Raffinesse mit einer gewissen Volkstümlichkeit, die die Ausführenden in ihren Bann zieht und hoffentlich auch das Publikum begeistern wird.
Karten zu 25 EUR und 20 EUR (ermäßigt 12 EUR für Studierende, Schüler*innen und Schwerbehinderte) gibt es unter tickets@augsburgervokalensemble.de und an der Abendkasse.
Eine wunderbare abendliche Konzertstunde, ganz geistlichen Stücken gewidmet, bot das Augsburger Vokalensemble unter der Leitung von Alfons Brandl in der gut besetzten evangelischen Ulrichskirche. Dabei fügte es drei stimmige, auch in ihrer Verschiedenheit zueinander passende Werke zu einem Ganzen: Johann Sebastian Bachs Choräle „Sei Lob und Preis mit Ehren“und „Jesus bleibet meine Freude“, das „Vater Unser“ des tschechischen Komponisten Leoš Janáček und John Rutters Requiem.
(Augsburger Allgemeine)